Nach langen Planungen, reiflicher Überlegung und noch längerer bürokratischer Wartezeit realisieren wir 2019 unser großes Projekt.
Viele unserer Stammgäste - und vor allem unsere Kinder-Stammgäste - kenne unseren alten Stall aus den 30ger Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Arbeitsabläufe sind intensiv, Futter reintragen, Melken mit dem Melkeimer, den Mist von Hand auf die Schubkarre laden. Im Winter unseren Jungviehstall, 400 Meter von der Hofstelle entfernt, mitversorgen.
Mit unserem Sohn Matthias haben wir zum Glück einen Hofnachfolger - dynamisch, arbeitsfreudig, mit ganz viel Liebe zum landwirtschaftlichen Betrieb. So war die Entscheidung für einen Neubau mit Laufstall und Heuhalle bald gefällt.
Als Ziel steht die Optimierung im Vordergrund: und so können wir alle Tiere - Kühe, Jungrinder und Kälber - in einem Stall unterbringen. Die Kühe können sich frei bewegen, bekommen Liegeboxen und werden in einem neuen Melkstand gemolken. Für unsere Nachzucht stehen dann diverse Boxen zur Gruppenhaltung in verschiedenen Altersgruppen bereit.
Zur Futterlagerung planen wir eine große Halle, dort soll das gesamte Heu eingebracht, nachgetrocknet und gelagert werden.
So bringt das Jahr 2019 für uns viele Veränderungen, noch mehr Arbeit und wenn alles gut gelingt spätestens bis zum Ende des Jahres den Bezug des neuen Stalles.
Montagmorgen...
...heute wird Material angeliefert und die LKW´s stehen Schlange, nebenzu wird auch noch betoniert. Gut, dass ums Baugelände so viel Platz ist!
Nach der Materialanlieferung wurden die einzelnen Elemente der Hallenträger zusammenmontiert und nach und nach vom LKW-Kran aufgestellt, gesichert und mit Streben versehen. 2 Hebebühnen erleichterten das Arbeiten in der Höhe.
Im Anschluß wurden die Holzelemente der Nordseite verbaut, die ersten Holzträger eingehängt und verschraubt.
Die Maurer waren fleißig am Betonieren und Wände aufmauern...
Am Samstag kamen die Schienen für den Heukran an den vorgesehenen Platz, im Anschluß die Kranaufhängung und zum Schluß die Krankabine mit der gesamten Elektronik.
Wettertechnisch eine super Woche - sonnig und trocken - bis uns am Samstagabend noch eine heftige Gewitterfront erwischte und alle Arbeiter nass bis auf die Haut waren...
...und der Fortschritt kann sich sehen lassen!
Die Zimmerer haben fleißig gewerkelt und die Heuhalle geschlossen, Lichtbänder eingesetzt, die Dächer gedeckt, sowie den Lichtfirst am Stallgebäude eingebaut.
Vom Spengler wurden Regenrinnen und Dachabläufe montiert.
Nun geht es an die Feinheiten im Innenbereich...
Die Innenarbeiten nahmen viel Zeit in Anspruch
Im November konnte das Jungvieh eingestallt werden.
Die Kühe mussten sich noch etwas länger gedulden, da erst Anfang Dezember die Melktechnik fertig gestellt wurde.
Hier die ersten Impressionen aus dem neu belegten Stall:
Das Ziel ist erreicht, wir konnten im Dezember den Stall belegen.
Die ersten Tage waren aufwändig, die Kühe mussten sich erst an die neue Situation anpassen. Das Melken klappte gut und schnell, der Melkstand wird gut angenommen und nach einigen Tagen kamen fast alle Kühe selbständig zum Melken.
Bei schönem Wetter machen wir den Vorhang auf, die Boxen in der 1. Reihe sind schnell belegt, frische Luft und Sonne werden getankt. Ja, und auch die Ausflügler und Spaziergänger werfen einen Blick in den Stall, viele haben sicher noch nie Kühe aus der Nähe gesehen...
Noch stehen viele Außenarbeiten an, bei den milden Temperaturen lässt sich draußen noch gut arbeiten und derzeit werden die Aushub-Berge verteilt, das Gelände wieder angepasst.
Im Innenbereich werden über den Winter die Heuboxen erstellt und diverse Abschlussarbeiten erledigt.
So können wir dankbar und stolz auf ein außergewöhnliches Jahr zurückblicken!
Förderprogramm
Ja, und ohne Förderung wären solche Projekte für die meisten Landwirtsfamilien nicht zu stemmen...
...und wir tun etwas dafür:
...und wir freuen uns über:
...denn wir produzieren ein hochwertiges Lebensmittel
und ermöglichen Ihnen die Erholung in einer grünen und gepflegten Landschaft!
Hallenausbau...
über den Winter wurde die Halle ausgebaut: für unsere energieschonende Nachtrocknung (dies ist fast immer erforderlich, da das frisch eingebrachte Heu immer eine Restfeuchte mitbringt. Wird das eingebrachte Heu nicht durchgelüftet kann sich der Heustock entzünden) wurde eine Kreuzstrom-Wärmetauscher-Anlage eingebaut, die folgendermaßen funktioniert:
Durch den internen Wärmetauscher wird die warme Abluft des Heustocks abgekühlt, wodurch der Verdampfer der Kälteanlage im Anschluss weniger Energie benötigt.
Die Luft aus dem Verdampfer wiederrum wird in diesem internen Wärmetauscher von der Abluft des Heustocks angewärmt, sodass auch der Kondensator weniger Energie verbraucht.
Damit kann man im Vergleich zu einer konventionellen Heutrocknung bis zu 35% Energie einsparen.
Dafür waren auch unterschiedlich große Heuboxen erforderlich, die abgedichtet sind und über Lüftungsklappen separat gesteuert werden. Das Heu
liegt auf Stahlgittern, diese wurden auf ca. 0,50 m hohe Stempel aufgelegt. So wird die angewärmte, trockene Luft unter dem Heu eingeblasen und über dem Heu die feuchte Luft abgesaugt und wieder
entfeuchtet.